Sascha Rumpel alias Colour Your Mind möge vom Grunge beeinflusst sein, sein Gitarrenspiel und Gesang können vehement werden – aber immer weht etwas herüber vom fernen Kontinent der Seele, der nicht mit festen Schritten betreten werden kann. Damit gelingt dem Singer-Songwriter ein Paradoxon: Seine Lieder treiben voran, verbeißen sich in drängende Rhythmen und doch bleibt die Seele in jeder Distanz, die notwendig ist, um sie sichtbar zu machen: als Färbung am Horizont. Diese Färbung zeigt sich, wenn er vom rauen und schnarrenden Gesang, der sich zum Schrei steigern kann, in die Kopfstimme wechselt, wenn das Singen zum gedehnten Säuseln wird. Hier gräbt Musik, die nicht nur Popmusik ist, in ein Sammelsurium von Unbekannten, bis hinab in geheimnisvolle Tiefen.
Andauernd entgleitet die Musik des Multiinstrumentalisten den Schlagworten der vorgegebenen musikalischen Bestimmungsschablone. Damit kreiert Sascha seine eigene Schablone und hinterlässt eine Spur unberührter Frische. Sicher ist, dass der Live- und Straßenmusiker durch viele Performances und Reisen einen hohen Erfahrungsschatz besitzt und diese in seinen Songs widergespiegelt.
Sascha erklärt: „Ich möchte meinen Horizont nicht einschränken. Im Gegenteil, ich versuche möglichst oft meine musikalische Komfortzone zu verlassen, um letzten Endes neue Pforten öffnen zu können“. Durch die Zusammenarbeit mit Produzenten wie Robin Schulz, Dayne S und Anton Feine hat Sascha bereits erfolgreich neue Pforten geöffnet. Des weiteren ist Sascha Teil des elektronischen Downtempo-Live-Projektes „Thujan“.
Warum seine Lieder von weit her zu kommen scheinen? Die Skizze, ein Seelenabbild, liegt nun einmal nicht offen da. Sie lässt sich nicht packen oder vorführen. Wer das meint, produziert lediglich Kitsch, und von nichts ist Sascha weiter entfernt.